Name: G 4/5 H
Axle arrangement: 1´D h4v
Overall length: 18250 mm
Traction wheel diameter: 1300 mm
Running wheel diameter: 880 mm
Working weight: 76600 kg
Maximum speed: 60 km/h
Fuel tank: 6,50 t
Water: 20,2 m3
Motor nominal rating: 985 kW
Kurze Zeit nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges bestand im Königreich Bayern ein erhöhter Bedarf an leistungsfähigen Güterzuglokomotiven für den Dienst auf Hauptstrecken, so dass die Königlich Bayerische Staatsbahn im Jahre 1915 die Firma J. A. Maffei in München mit der Entwicklung und Lieferung einer 4/5-gekuppelten Heißdampflokomotive beauftragte. Die vier Zylinder der Dampfmaschine arbeiteten in Verbundwirkung und trieben allesamt die zweite Achse an. Auf Grund der sehr kurzen Treibstangenlänge von nur 1960 mm traten sehr große vertikale Kreuzkopfdrücke auf. Durch die geringe Einbauhöhe der Zylinder, die durch den Treibraddurchmesser von nur 1300 mm bedingt waren, musste der Hub der Hoch- und Niederdruckzylinder mit 610 und 640 mm unterschiedlich ausgeführt werden. Obwohl in Bayern das Krauss-Helmholtz-Gestell bestens eingeführt war und sich bewährt hatte, wurde die Laufachse als Adamsachse ausgeführt. Die Lokomotiven der Gattung G 4/5 H bewährten sich aber ausgezeichnet und galten als die leistungsfähigsten 1´D-Lokomotiven der deutschen Länderbahnen. Die Bayerische Staatsbahn beschaffte von 1915 bis 1919 insgesamt 168 Lokomotiven in mehreren Losen, wovon lediglich eines von 20 Lokomotiven durch die Fa. Krauss gebaut wurde; alle anderen Maschinen lieferte Maffei. 62 Lokomotiven wurden von den Militär-Generaldirektionen Brüssel und Warschau bestellt und in Dienst genommen, so dass bis 1919 eine Stückzahl von 230 Lokomotiven der Gattung G 4/5 H gebaut worden ist. Die in Bayern verbliebenen Maschinen trugen die Betriebsnummern 5501 bis 5695 (mit Lücken). Nach Kriegsende mussten 48 Lokomotiven an Frankreich und 14 Maschinen an Belgien als Reparationsleistung abgegeben werden, so dass 168 Stück G 4/5 H an die neu gegründete Deutsche Reichsbahn übergingen. Im Jahre 1925 wurden die Loks von der DRB in die Baureihengruppe 56 eingereiht und erhielten die Betriebsnummern 56 801-809, 56 901-1034 und 56 1101-1125. Obwohl sich die Maschinen auch in Reichsbahndiensten gut bewährten, wurden die meisten Lokomotiven bis zum Jahr 1935 ausgemustert, weil in der preußisch geprägten Reichsbahnführung eine generelle Abneigung gegen Alles herrschte, was durch mehr als zwei Zylinder bewegt wurde. Einige wenige Exemplare überdauerten sogar noch den zweiten Weltkrieg wobei die drei letzten vorhandenen Lokomotiven im Jahre 1947 in Bayern von der Reichsbahn der Westzonen ausgemustert wurden.


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