Name: GtL 4/4
Axle arrangement: D h2t
Overall length: 9250 mm
Traction wheel diameter: 1006 mm
Running wheel diameter: - mm
Working weight: 43,00/46,30 t
Maximum speed: 40 km/h
Fuel tank: 1,70/2,30 t
Water: 5,0/5,4 m3
Motor nominal rating: 330.9 kW
Infolge der gestiegenen Zuglasten nach der Jahrhundertwende reichten die zwei- und dreifach gekuppelten Lokalbahnlokomotiven nicht mehr aus um den Betrieb auf den Lokalbahnstrecken wirtschaftlich vertretbar und rationell durchzuführen. Aus diesem Grunde versuchte die Staatsbahn mit den B´B-gekuppelten Mallet-Lokomotiven der Gattung BB II dem wachsenden Verkehr Rechnung zu tragen. Die Mallet-Loks befriedigten zwar in engen Gleisbögen mit gutem Laufverhalten, neigten aber auf geraden Streckenabschnitten zum Schleudern und waren mit einer Leistung von 380 PS auch nicht allen Anforderungen gewachsen. Krauß & Comp. wurden daher von der K.Bay.St.B. beauftragt eine moderne und leistungsfähige Lokalbahnlokomotive zu entwickeln. Unter der Federführung des Chefkonstrukteurs v. Helmholtz entstand im Jahre 1911 eine vierfach gekuppelte Heißdampftenderlokomotive, deren Achsen nach dem Prinzip von Gölsdorff seitenverschiebbar im Rahmen gelagert waren und daher auch auf den engen Gleisbögen der Lokalbahnen sehr gute Laufeigenschaften aufwiesen. 1911 wurden zwei Lokomotiven geliefert, denen 1914 eine Serie von weiteren 11 Maschinen folgte. Diese Lokomotiven wiesen noch ein seitlich offenes Führerhaus und runde Fenster an Führerhaus-Vorder- und Rückwand auf. Der Erste Weltkrieg und die folgende Wirtschaftskrise verhinderten zunächst eine Weiterbeschaffung dieser überaus gelungenen Lokbaureihe; erst im Jahre 1921 wurde die Beschaffung der GtL 4/4 wieder aufgenommen. Bis 1927 wurden in sieben Baulosen noch weitere 104 Lokomotiven geliefert, von denen die Lieferungen bis zum Jahre 1924 noch bayerische Nummern trugen. Die späteren Lieferungen verfügten über geschlossene Führerhäuser, elliptische Fenster und Kohlenkastenaufsätze, wobei die letzten 17 gelieferten Loks eine geringfügig größere Länge bei gleichem Radstand aufwiesen. Die erstgelieferten 13 Maschinen wurden später den anderen Loks angepasst, behielten aber die runden Fenster und die Verkleidung der Sicherheitsventile. Die Reichsbahn übernahm alle 117 Lokomotiven der Gattung GtL 4/4 und reihte sie als Baureihe 988-9 in ihren Betriebspark ein. 1938 kamen mit der Verstaatlichung der LAG nochmals zwei Loks dieser Gattung zur DRB und erhielten die Nummern 98 1601 und 1602. Von 1934 bis 1941 wurden 29 Lokomotiven der letzten Baulose einem Umbau unterzogen und erhielten zur Steigerung der Höchstgeschwindigkeit eine vordere Laufachse; diese Loks wurden als 98 1101 - 1129 geführt und inoffiziell als GtL 4/5 bezeichnet. Die meisten Lokomotiven überlebten den Zweiten Weltkrieg unbeschadet, lediglich fünf Maschinen wurden mit irreparablen Schäden ausgemustert; zwei Loks verblieben in der SBZ und gelangten zur Reichsbahn der DDR, weitere drei Maschinen in der Tschechoslowakei. 98 810 wurde 1958 an die private Kahlgrundbahn verkauft. 1964 befanden sich noch vier Loks der BR 988 und vier der BR 9811 im Bestand der DB. Erst im Jahre 1970 wurden die beiden letzten Loks, die nun als 098 812 und 098 886 bezeichnet waren, beim Bw Schweinfurt ausgemustert. Die 98 812 gelangte zu den Ulmer Eisenbahnfreunden und die 98 886 über den Umweg als Denkmallok vor dem Schweinfurter Hbf. zum fränkischen Freilandmuseum nach Fladungen, wo sie an Wochenenden zwischen Mellrichstadt und Fladungen mit dem Museumszug unterwegs ist. Zwei weitere GtL 4/4 wurden 1914 und 1924 an die private Tegernseebahn geliefert, so dass insgesamt 121 Lokomotiven gebaut wurden und somit die GtL 4/4 zur erfolgreichsten Lokalbahnlokomotive in Deutschland wurde.


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