Category: Steam Engine
Era: 2
Bis 1914 hatten alle deutschen Länderbahnverwaltungen stets eine eigene Lokentwicklung betrieben, welche sich ganz auf geografische Gegebenheiten und wirtschaftliche Anforderungen bezog.Natürlich war auch die Wartung, Instandsetzung und die Ersatzteilversorgung Sache der einzelnen Bahnverwaltungen. Im ersten Weltkrieg mußten die Bahnverwaltungen Lokomotiven zum Fronteinsatz abgeben. Hier zeigte sich , was für Probleme diese Entwicklung im eigenen Kämmerlein brachte. Die Ersatzteilbeschaffung und der Einsatz des Lokpersonals war überaus schwierig, weil die Besatzungen meist nur auf ihren länderspezifischen Maschinen ausgebildet waren. Aus dieser Erfahrung lernte man. Das preuß. Ministerium der öffendlichen Arbeiten veranlaßte die Beschaffung einer einheitlichen Lokomotive für den Güterzugdienst. Diese 1'E gekuppelte Dreizylinderlok mit Heißdampftriebwerk war der Vorläufer des Einheitslokbeschaffungsprogramms der DRG. Den Entwicklungsauftrag erhielt die Firma Henschel & Sohn. Die Lok war garnicht so nach preußischen Normalien gebaut worden.Das ist bereits äußerlich zu sehen. Der Tender war jedoch ein nach Normalien gebauter pr. 3 T 20, welcher einen Kohlevorrat von 6t aufnahm. In den Jahren 1917-1921 fertigten verschiedene deutsche Lohersteller insgesammt 1168 Maschinen dieses Typs. Sie erhielten die Bezeichnung G 12 nach den Musterblatt XIV-3d der KPEV. Diese Loks bewährten sich im schweren Güterzugdienst hervorragend. Die DRG benutze einige Maschinen für Versuche mit Kohlenstaub- feuerung (System STUG und System AEG [2 Bauformen bei der AEG]. Viele G-12 Maschinen überstanden den II Weltkrieg , jedoch waren infolge der Mangelwirtschaft am Ende des III Reiches, die meisten Loks im schlechten Zustand. Bei der DB waren diese Maschinen bis 1953 im Dienst. Anders bei der DR. Die DDR konnte lange Zeit nicht auf diese starken Maschinen verzichten. Sie blieben bis 1976 im Einsatz. Auf Grund von Steinkhlenknappheit entschloß sich die DR 55 Loks der G-12 auf Kohlenstaubfeuerung umzubauen. Ein Kollektiv (frühere Bezeichnung für Team in der DDR) unter Leitung von Hans Wendler entwickelte ein neues Verfahren der Kohlenstaubfeuerung. Dafür erhielt er den nationalpreis der DDR.


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